Pressemitteilung
Noch viel Gesprächs- und Diskussionsbedarf - Forderung nach LKW-Maut erneuert
Ortsumgehung Gumpersdorf - Ortstermin der ÖDP-Fraktion: Die ÖDP-Kreistagsfraktion hat bei einem Ortstermin den Korridor bzw. eine mögliche Trasse der geplanten Ortsumgehung in Augenschein genommen. An dem Treffen haben neben mehreren betroffenen Bürgern auch Bürgermeister Ludwig Matzeder teilgenommen.
Zu Beginn des Ortstermines blickte ÖDP-Fraktionsvorsitzender Sepp Rettenbeck nochmals an die Zeit der Einführung der LKW-Autobahnmaut zurück. Aufgrund eines drastisch gestiegenen Schwerlastaufkommens durch LKW-Mautflüchtlinge habe der Gemeinderat 2005 beschlossen, beim Bundesverkehrsministerium eine Bemautung für LKWs auf der B 20 zu fordern um somit die Mautflüchtlinge zurück auf die Autobahn zu bringen. Auch die ÖDP habe im Kreisausschuss einen entsprechenden Resolutionsantrag eingebracht, der jedoch abgelehnt worden sei. Weil sich mittlerweile jedoch die ganze Debatte um eine Umgehungsstraße drehe, habe die ÖDP-Fraktion beschlossen, deren möglichen Trassenverlauf vor Ort zu besichtigen.
Vom Treffpunkt an der Kirche, wo die enorme Lärmbelastung vor allem durch die LKWS ein Gespräch fast unmöglich machte, ging man zum noch ruhig gelegenen Sportplatz. Von dort konnten sich die Teilnehmer des Rundeganges einen guten Überblick auf die von Norden kommende Trasse machen. Bürgermeister Ludwig Matzeder nutzte dabei die Gelegenheit einen Brief des Straßen- und Wasserbauamtes zu verlesen, wonach es zur Planungsphilosophie der Behörde gehöre, auf Ängste und Befürchtungen von Bürgerinnen und Bürgern frühzeitig einzugehen. Außerdem versprach die Behörde in dem Schreiben bei Abschluss des Planungsvorentwurfes eine Infoveranstaltung durchzuführen um frühzeitig über eventuelle und konkrete Betroffenheiten zu sprechen.
Ulrike Lorenz hingegen ging auf den hohen Wert des Naherholungsgebietes ein, der durch die Umgehungsstraße zerstört werde. Außerdem spiele sich schon jetzt das dorfliche Leben größtenteils um das Sportgelände mit Kinderspielplatz ab. Es gäbe ihrer Ansicht nach noch viel Gesprächs- und Diskussionsbedarf.
Während nicht nur beim Blick nach Norden, sondern auch bei der weiteren Begehung nach Süden nach Ansicht der ÖDP einige extreme Härtefälle zu verzeichnen seien, machten weitere Teilnehmer darauf aufmerksam, dass bei entsprechenden Windverhältnissen der Lärmschall der LKWs weit in die Siedlungen nach Osten bis hinauf ins Dambacher Feld getragen werde. Dies würden viele bis jetzt noch gar nicht berücksichtigen. Außerdem wurde die Befürchtung geäußert, dass bei einer eventuellen Fertigstellung der Ortsumgehung und einem prognostizierten weiter steigenden LKW-Aufkommens es in Reischach wegen einer dort fehlenden Ortsumgehung ein Durchfahrverbot für Brummis kommen könnte. Dieses Verkehrsaufkommen hätte dann auch die B 20 und Gumpersdorf zu verkraften.
Abschließend bat ÖDP-Fraktionsvorsitzender Sepp Rettenbeck Bürgermeister Ludwig Matzeder, sich unabhängig von der Frage der Ortsumgehung noch einmal für eine LKW-Maut auf der B 20 stark zu machen. Dies muss doch im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger von Gumpersdorf und Zeilarn sein so Rettenbeck. Nur so gelinge es, den Lärm nicht nur zu verlagern, sondern tatsächlich auch zu reduzieren. In diesem Zusammenhang brachte Rettenbeck noch eine gemeindeübergreifende Initiative aller Landkreisgemeinden von Malgersdorf bis Zeilarn ins Spiel, die Anlieger der B 20 sind und vom hohen LKW-Aufkommen trotz Umgehungsstraße betroffen seien.