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Pressemitteilung

Pflegepersonalausstattung muss sich am Pflegebedarf orientieren

Zum Wohle von Patienten und Personal - Für eine menschliche Krankenhauspolitik

In den Rottal-Inn-Kliniken (hier das Krankenhaus Eggenfelden) sollen sich die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte weiter verbessern

Rottal-Inn.  Mit zwei Anträgen an die nächste Kreistagssitzung fordern ÖDP/Parteifreie Bürger „eine menschliche Krankenhauspolitik zum Wohle von Patienten und des Personals“. Konkret soll der tatsächliche (bedarfsgerechte) Personalbedarf in den Rottal-Inn-Kliniken festgestellt und dieser Pflegepersonalschlüssel (PPR 2.0) schon jetzt so weit wie möglich umgesetzt werden.

 

Auch wenn die Bundespolitik nach Auffassung der ÖDP-Kreistagsfraktion noch „mauert und blockiert“: Der Landkreis solle den Handlungsspielraum nutzen und sich schon jetzt so weit wie möglich für eine Personalausstattung in den Rottal-Inn-Kliniken einsetzen, der sich konsequent am tatsächlichen Pflegebedarf ausrichtet.

Die Situation ist nach Auffassung der ÖDP-Fraktion dramatisch: Die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals sei in weiten Teilen der deutschen Kliniken verheerend! Viele Pflegekräfte seien ausgebrannt und oftmals krank! Immer mehr Pflegekräfte würden ihren Beruf vorzeitig aufgeben. Schon vor der Corona-Krise mussten aufgrund Personalmangels Intensivbetten gesperrt werden!

Laut den Kreisräten von ÖDP/Parteifreien Bürgern gehe der Mangel an Pflegekräften maßgeblich auf die Einführung von DRG in den 90iger Jahren zurück, zudem sei die bis dahin bestehende Pflegepersonalregelung (PPR) wurde außer Kraft gesetzt worden. Mit der zugleich stattfindenden Unterfinanzierung der Kliniken, seien „die Krankenhäuser aus Kostengründen gezwungen gewesen, den Personaleinsatz in der Pflege immer mehr zu ‚optimieren‘ und reduzieren, was aber zu einer immer höheren Arbeitsverdichtung und Arbeitsbelastung in der Pflege führte“.  ÖDP-Fraktionsvorsitzender Sepp Rettenbeck: „Schon lange sind Pflegekräfte am Limit, lange vor Corona. Das Pflegepersonal hat schon zu lange und zu viel Stress“, das Hauptproblem stelle heute die hohe Arbeitsbelastung dar. Deshalb dürfe sich die Personalausstattung in den Kliniken nicht länger an menschenunwürdiger Effektivität orientieren. „Wir benötigen vielmehr eine Personalausstattung in den Kliniken, die den individuellen, tatsächlichen Pflegebedarf der Patienten in den Mittelpunkt rückt“ so die ÖDP-Fraktion und dies sei mit der sogenannten Pflegepersonalregelung (PPR) 2.0 der Fall!

Die PPR 2.0 sei nach Angaben der ÖDP ein Instrument, um den Personaleinsatz der Pflege in den Kliniken bedarfsgerecht zu decken. Bedarfsgerecht deswegen, weil sie den Personalbedarf vom tatsächlichen Pflegebedarf der Patientinnen und Patienten ableite und somit die notwendige Pflegepersonalausstattung für die Patientenversorgung definiere. Damit sei sichergestellt, dass die notwendige Pflegepersonalausstattung festgestellt und umgesetzt werde. Auch weist die ÖDP-Fraktion darauf hin, dass die PPR 2.0 gemeinsam vom Deutschen Pflegerat, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und ver.di entwickelt wurde und auch von diesen Organisationen unterstützt und gefordert werde.

Für die Rottal-Inn-Kliniken wäre nach Meinung der Kreisräte von ÖDP/Parteifreie Bürger deshalb ein erster Schritt, eine Analyse der Ist-Situation in den Rottal-Inn-Kliniken zu erstellen. Sie würde Klarheit bringen und den möglichen Nachsteuerungsbedarf aufzeigen.

„Warme Worte und Beifallklatschen ist schön und gut – die Aufgabe der Politik muss es jedoch sein, endlich zu handeln“ fordert Sepp Rettenbeck und fragt: „Wenn nicht jetzt – wann dann? Als verantwortliche Kommunalpolitiker haben wir durchaus einen Handlungsspielraum, auch wenn die generelle Umsetzung der PPR 2.0 eine Aufgabe der Bundespolitik ist“. Außerdem seien es „wir unseren Beschäftigten in den Rottal-Inn-Kliniken schuldig, die Arbeitsbedingungen schnell und spürbar zu verbessern“.

In diesem Sinne solle schon jetzt das Pflegebudget und deren Verhandlungen genutzt werden, um einen möglichst hohen Personalschlüssel finanziert zu bekommen.

Abschließend gibt die ÖDP-Fraktion in ihrem Antrag zu bedenken: „Nur durch eine bedarfsgerechte Personalbemessung bei den Pflegekräften können die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig verbessert werden und damit diesen Beruf auch wieder attraktiver machen. Damit bietet die PPR 2.0 gute Voraussetzungen dafür, dass sich künftig Pflegekräfte nicht frühzeitig aus ihrem erlernten Beruf verabschieden“.

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